Geschichte & Kultur
Bronzezeitliche Funde
Vermutlich bronzezeitliche Funde weisen auf eine frühe Besiedlung des Andauer Gebietes hin: Bronzen, die in mehreren Skelettgräbern am „Backofenhügel“ entdeckt wurden, gelangten im Jahr 1896 in das Museum Ungarisch-Altenburg. Aus der Ära der Urnenfelderkultur stammen einige Streufunde. Römische Münzen, Bronzen und Keramiken wurdem beim Meierhof Alberechtsfeld aufgefunden.
Erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1487 als “Zantho”
Diese Form geht auf das ungarische “szántó” („Acker“) zurück und beschreibt wohl die Lage an einem Acker in der damals von Ungarn besiedelten Gegend.
Kriegerische Ereignisse
Unter den nachfolgenden kriegerischen Ereignissen wie dem Bocskayaufstand (1605) dem Bethlenkrieg (1620), dem Türkenkrieg von 1683 sowie unter dem Kuruzzenkrieg (1704-09) dürfte der Ort allerdings stark gelitten haben. Als die Türken im Jahr 1594 die Festung Raab eingenommen hatten, flüchteten die eigenen Heerscharen raubend und plündernd zurück und brannten dabei auch das halbe Dorf Andau nieder.
In der Reformationszeit war der Ort evangelisch geworden und dies auch noch bis 1764 zum überwiegenden Teil geblieben. Aus dem Jahr 1796 ist eine Bestimmung für die Rekrutenaushebung in Andau erhalten, die detailliert die Rechte der nach Kriegsende heimkehrenden Freiwilligen aufzeigt. 1809 erfolgte der Durchmarsch französischer Truppen, ein Militärlager wurde außerhalb von Andau errichtet; nur der Kommandant hatte sich im Pfarrhof einquartiert. Im Revolutionsjahr 1848 zogen Kroaten plündernd durchs Dorf.
Heuschreckenschwärme vernichteten 1859 einen Großteil der Ernte. Die regelmäßig auftretenden Überschwemmungen im Waasengebiet richteten in der Wirtschaft großen Schaden an. Erst durch den Bau des Einserkanals (1896-1898) wurden weite Flächen fruchtbar gemacht.
Nach dem Anschluss des Burgenlandes an Österreich (1921) hob die großzügige Urbarmachung des Waasens und der damit verbundene Zuckerrübenanbau den Wohlstand der Bevölkerung. Nach den schweren Jahren des Zweiten Weltkrieges, als die Kriegsschäden und der Nachholbedarf im täglichen Leben mühselig überwunden waren, wurde die menschliche Belastbarkeit der Ortsbevölkerung abermals auf die Probe gestellt:
Als im Jahr 1956 der ungarische Aufstand gegen das stalinistische Regime unter den Panzern der sowjetischen Besatzungsmacht zerbrach, wurde Andau weit über die Grenzen hinaus bekannt. Durch den unwegsamen Hanság und über den Einserkanal gelangten damals abertausende Menschen über die „Brücke von Andau“ in die Freiheit. Die Flüchtlinge wurden von der Bevölkerung der umliegenden Orte sowie vom Internationalen Roten Kreuz selbstlos betreut.
Weiterentwicklung der Landwirtschaft und Infrastruktur
Eine Volks- und Hauptschule sowie das Zentralamtsgebäude wurden errichtet.
Mit dem Andauer Pusztasee entstand ein großzügiges Erholungs- und Freizeitzentrum mit Camping- und Mobilheimplatz sowie Sporteinrichtungen.
Das Ortsbild wurde durch Grünflächen und Parkanlagen neu gestaltet.
Die Brücke von Andau
Die Gemeinde Andau und die Bevölkerung zeichnete sich in dieser Zeit durch ihre einzigartige Hilfsbereitschaft aus. In Andau wurden mehrere Auffanglager eingerichtet (in Schulen, Kindergarten, Kino und anderen öffentlichen Räumen), in denen rund um die Uhr Flüchtlinge betreut wurden, bevor sie mit Autobussen in größere Lager gebracht wurden.
Die Fluchtstraße
Verleihung des Gemeindewappens
Die Erhebung zur Marktgemeinde und die Verleihung des Gemeindewappens im Jahr 1992 waren letztlich eine sichtbare Anerkennung für die Gemeinde und die erbrachten Leistungen.
Dreharbeiten zum Film “Bockerer III”
Ein besonderes Erlebnis für Andau und seine Bevölkerung waren die Dreharbeiten zum Film „Bockerer III“ unter Regiealtmeister Franz Antel und mit Hauptdarsteller Karl Merkatz, die zum wesentlichen Teil in der Gemeinde stattfanden.
Schwerpunkt dieser Folge ist die Zeit nach 1955 – also die unmittelbare Zeit des „Kalten Krieges“. Die Ereignisse von 1956, welche die älteren Einwohner noch als Zeitzeugen miterlebt haben, wurde wieder in Erinnerung gerufen, und Andau rückte wieder, wie schon im Jahr 1956, in den Mittelpunkt.
Geschichte & Kultur
Bronzezeitliche Funde
Vermutlich bronzezeitliche Funde weisen auf eine frühe Besiedlung des Andauer Gebietes hin: Bronzen, die in mehreren Skelettgräbern am „Backofenhügel“ entdeckt wurden, gelangten im Jahr 1896 in das Museum Ungarisch-Altenburg. Aus der Ära der Urnenfelderkultur stammen einige Streufunde. Römische Münzen, Bronzen und Keramiken wurdem beim Meierhof Alberechtsfeld aufgefunden.
Erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1487 als „Zantho“
Diese Form geht auf das ungarische „szántó“ („Acker“) zurück und beschreibt wohl die Lage an einem Acker in der damals von Ungarn besiedelten Gegend.
Kriegerische Ereignisse
Unter den nachfolgenden kriegerischen Ereignissen wie dem Bocskayaufstand (1605) dem Bethlenkrieg (1620), dem Türkenkrieg von 1683 sowie unter dem Kuruzzenkrieg (1704-09) dürfte der Ort allerdings stark gelitten haben. Als die Türken im Jahr 1594 die Festung Raab eingenommen hatten, flüchteten die eigenen Heerscharen raubend und plündernd zurück und brannten dabei auch das halbe Dorf Andau nieder.
In der Reformationszeit war der Ort evangelisch geworden und dies auch noch bis 1764 zum überwiegenden Teil geblieben. Aus dem Jahr 1796 ist eine Bestimmung für die Rekrutenaushebung in Andau erhalten, die detailliert die Rechte der nach Kriegsende heimkehrenden Freiwilligen aufzeigt. 1809 erfolgte der Durchmarsch französischer Truppen, ein Militärlager wurde außerhalb von Andau errichtet; nur der Kommandant hatte sich im Pfarrhof einquartiert. Im Revolutionsjahr 1848 zogen Kroaten plündernd durchs Dorf.
Heuschreckenschwärme vernichteten 1859 einen Großteil der Ernte. Die regelmäßig auftretenden Überschwemmungen im Waasengebiet richteten in der Wirtschaft großen Schaden an. Erst durch den Bau des Einserkanals (1896-1898) wurden weite Flächen fruchtbar gemacht.
Nach dem Anschluss des Burgenlandes an Österreich (1921) hob die großzügige Urbarmachung des Waasens und der damit verbundene Zuckerrübenanbau den Wohlstand der Bevölkerung. Nach den schweren Jahren des Zweiten Weltkrieges, als die Kriegsschäden und der Nachholbedarf im täglichen Leben mühselig überwunden waren, wurde die menschliche Belastbarkeit der Ortsbevölkerung abermals auf die Probe gestellt:
Als im Jahr 1956 der ungarische Aufstand gegen das stalinistische Regime unter den Panzern der sowjetischen Besatzungsmacht zerbrach, wurde Andau weit über die Grenzen hinaus bekannt. Durch den unwegsamen Hanság und über den Einserkanal gelangten damals abertausende Menschen über die „Brücke von Andau“ in die Freiheit. Die Flüchtlinge wurden von der Bevölkerung der umliegenden Orte sowie vom Internationalen Roten Kreuz selbstlos betreut.
Weiterentwicklung der Landwirtschaft und Infrastruktur
In den nächsten Jahren erfolgte eine dynamische wirtschaftliche Weiterentwicklung im Bereich der Landwirtschaft. Auch die Infrastruktur erhielt einen Aufschwung.
Eine Volks- und Hauptschule sowie das Zentralamtsgebäude wurden errichtet.
Mit dem Andauer Pusztasee entstand ein großzügiges Erholungs- und Freizeitzentrum mit Camping- und Mobilheimplatz sowie Sporteinrichtungen.
Das Ortsbild wurde durch Grünflächen und Parkanlagen neu gestaltet.
Die Brücke von Andau
Am 23. Oktober 1956 brach in Ungarn ein Volksaufstand aus. Dieser Aufstand wird am am 5. November von den sowjetischen Truppen niedergeschlagen. Über 200.000 Ungarn flüchteten ins Ausland. Die “BRÜCKE von ANDAU” war damals für viele tatsächlich der letzte mögliche Weg in die Freiheit. Insgesamt sollen zwischen 70.000 und 80.000 Menschen bei Andau über die Grenze gekommen sein.
Die Gemeinde Andau und die Bevölkerung zeichnete sich in dieser Zeit durch ihre einzigartige Hilfsbereitschaft aus. In Andau wurden mehrere Auffanglager eingerichtet (in Schulen, Kindergarten, Kino und anderen öffentlichen Räumen), in denen rund um die Uhr Flüchtlinge betreut wurden, bevor sie mit Autobussen in größere Lager gebracht wurden.
Die Fluchtstraße
1992 gründete sich der Verein „Gesellschaft für internationale Verständigung – die Brücke von Andau“. In den Jahren 1992 bis 1996 fanden internationale Künstlersymposien mit dem Leitmotiv „Flucht und Vertreibung“ statt. Dabei nahmen Künstler und Persönlichkeiten aus verschiedensten Ländern Stellung zu diesen aktuellen Themen und setzten mit ihren Kunstwerken dem historischen Geschehen ein unvergleichliches Denkmal. In einer eindrucksvollen Freiluftgalerie entstanden entlang der „Fluchtstraße“ auf österreichischer und ungarischer Seite insgesamt 90 Skulpturen. 1996 wurde die eindrucksvolle Freiluftgalerie durch eine neue „Brücke von Andau“ in einer einzigartigen, grenzüberschreitenden Aktion durch das österreichische Bundesheer und das ungarische Militär verbunden.
Verleihung des Gemeindewappens
Die Erhebung zur Marktgemeinde und die Verleihung des Gemeindewappens im Jahr 1992 waren letztlich eine sichtbare Anerkennung für die Gemeinde und die erbrachten Leistungen.
Dreharbeiten zum Film “Bockerer III”
Ein besonderes Erlebnis für Andau und seine Bevölkerung waren die Dreharbeiten zum Film „Bockerer III“ unter Regiealtmeister Franz Antel und mit Hauptdarsteller Karl Merkatz, die zum wesentlichen Teil in der Gemeinde stattfanden.
Schwerpunkt dieser Folge ist die Zeit nach 1955 – also die unmittelbare Zeit des „Kalten Krieges“. Die Ereignisse von 1956, welche die älteren Einwohner noch als Zeitzeugen miterlebt haben, wurde wieder in Erinnerung gerufen, und Andau rückte wieder, wie schon im Jahr 1956, in den Mittelpunkt.